Leseproben: Ahnung des GrauensMein PapaSie liebte es

Ahnung des Grauens

Schon als Kind war mir das Grauen bekannt.
Es saß tief verwurzelt in meinen Knochen.
Wenn „es“ spannend wurde, lief ich den Märchen,
Geschichten, Erzählungen und Filmen davon.
Ich hielt es nicht aus, entsetzlichen Ahnungen
Raum und Nahrung zu geben.

Unbestimmter Ängste wegen hielt ich mich fern
von den Männern, als ich heran wuchs.

Mit neunzehn Jahren verließ ich meiner Mutter Haus
und zog in eine fremde Stadt.
Dort begegnete ich meinem ersten Mann.
Auch er war seiner Heimat fern,
ein afrikanischer Student aus dem Sudan.
Er war Moslem, intelligent und klug
mit hohem Anspruch an das Leben.

Doch er trank Alkohol in Hoch Prozent und war Sadist.
Schlagen, quälen, die Schmerzen anderer zu sehen
potenzierte seine Kraft.
Im Liebes Akt erfuhr ich Todes Qual.

Die Angst vor ihm lähmte mich.
Bis in die letzte Zelle war ich starr vor Schreck.
Das schürte seine Macht.

Ein Leitsatz aus der Bibel leitete mich fehl:
1.Korinther Brief 13 Vers 7:
„Die Liebe verträgt alles, sie glaubt alles,
sie hofft alles, sie duldet alles ...“
Vers 8: „Die Liebe höret nimmer auf ...“

Verzweifelte Versuche nach Hilfe
und Beistand scheiterten.
Die Polizei ließ ihn laufen.
Ärzte und Ausländer Verantwortliche
der Universität hielten sich raus.

Zwei Kinder waren geboren;
ein Sohn und eine Tochter.
Jede Nacht quälte er uns
und brachte uns tausendmal um.
Und erstach unseren Sohn.